Barrierefreiplan Natur - Andersartigkeit wertschätzen

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Andersartigkeit wertschätzen

Das Auge hatte einen herrlichen hohen Berg erblickt.
An seinem Fuß wuchsen Tannenwälder, in der Mitte sah es grüne Wiesen,
dann kamen Felsen und zuletzt der ewige Schnee wie eine luftige Schlagrahmhaube.

Das Auge wollte gleich das Ohr darauf aufmerksam machen.
„Ich kann nichts hören“, sagte das Ohr.

„Aber du, Nase, kannst den Berg doch nicht leugnen!“
Die Nase meinte: „Ich rieche nichts, aber auch gar nichts.“

Da wendete sich das Auge an den Mund, aber auch der behauptete:
„Ich schmecke nichts.“

Also blieben dem Auge nur noch die Fingerspitzen.
„Fühlst du ihn, den großen Herrlichen?“
„Ich fühle nichts“, sagte die Hand.

Ohr, Nase und Mund tuschelten miteinander, natürlich hinter dem Rücken des Auges. „Mit dem Auge kann etwas nicht stimmen“ einigten sie sich, „es muss in Therapie.“

Khalil Gibran