Barrierefreiplan Natur - Zur Wahl des Nationalparks Berchtesgaden

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Zur Wahl des Nationalparks Berchtesgaden

Zwei Personen blicken auf den See herab
Auf 1874 Meter Höhe: Blick vom
Jenner auf den Königssee

Der Nationalpark Berchtesgaden wurde 1978 gegründet und hat eine Fläche von 210 Quadratkilometern. Mit einer Höhenlage von 603 bis 2713 Metern (Watzmann) ist er der einzige Hochgebirgsnationalpark in Deutschland mit einem Netz von rund 230 Kilometern Wanderwegen. Im Bereich der Umweltbildung wird über das Nationalpark-Haus Berchtesgaden und sechs dezentrale Informationsstellen ein breitflächiges Angebot bereitgehalten: Ausstellungen, Wanderprogramme, Exkursionen, Sonderveranstaltungen.

Ist die Topographie der bestimmende Faktor?

Als Hochgebirgspark stellt der Nationalpark Berchtesgaden natürlich eine besondere Herausforderung dar, wenn es um das Thema „Barrierefreiheit“ geht, also die Einbeziehung aller potentiellen Nutzergruppen. Es wären sicherlich Nationalparke denkbar, die sich aufgrund ihrer topographischen Gegebenheiten scheinbar eher für ein Modellvorhaben zu diesem Thema eignen.

Gerade aufgrund dieser Gedankengänge ist der Nationalpark Berchtesgaden aber besonders geeignet für das Vorhaben: Wenn es möglich ist, einen Modell-Management-Plan zum Thema „Barrierefreiheit“ für einen Hochgebirgspark zu erarbeiten, dann ist Selbiges für jeden anderen Nationalpark, für jedes andere Großschutzgebiet in Deutschland und Europa mit einer weniger anspruchsvollen Topographie auch möglich. Ein Modell-Management-Plan für den Nationalpark Berchtesgaden beweist, dass Barrierefreiheit keine vorrangige Frage der natürlichen Gegebenheiten ist, sondern eine Frage der inneren Überzeugung.

Wenn man darüber hinaus weiß, dass rollstuhlnutzende Menschen eine zahlenmäßig eher kleine Gruppe behinderter Menschen darstellen, so wird deutlich, dass die Steigung im Gelände nicht der ausschlaggebende Faktor ist. Die Ansprüche von Gästen mit Seh-, Hör- und Lernschwierigkeiten oder mit inneren Erkrankungen sollen genauso berücksichtigt werden, und hier spielt die Topographie eine untergeordnete Rolle.

Darüber hinaus ist die Topographie eines Schutzgebietes auch nur ein Faktor für einen Besuch: Zum Angebot eines Parks gehören Informationseinrichtungen, Informationsangebote und Infrastruktur (Toiletten, Bänke, Besucherbusse, etc.), die von Menschen und nicht von der Topographie vorgegeben werden. Hier ist ein weites Betätigungsfeld für ein barrierefreies Design.